Für ein besseres Besuchererlebnis für alle!
Seit vielen Jahren bin ich täglich im schönen Kasseler Habichtswald unterwegs und merke dabei immer, wie gut mir das tut. Irgendwann fing ich an, mich zu wundern, wie wenig andere Menschen diese tolle Möglichkeit nutzen. Ich fragte mich, warum das so ist, wie man das ändern könnte und was man dafür bräuchte.
Ich sprach mit vielen Leuten darüber, was sie davon abhält, in den Wald zu gehen. Ein oft genannter Grund ist das Gefühl, dort alleine nicht sicher zu sein. Andere Gründe sind mangelnde Zugänglichkeit und Attraktivität, zumindestens für bestimmte Personengruppen. Auf dieser Seite habe ich daher Ideen gesammelt, was man machen könnte, um das Sicherheitsgefühl, die Barrierefreiheit und das allgemeine Besuchererlebnis im Wald zu verbessern. Meine Waldprojektinitiative dient dem Versuch, einige dieser Ideen in die Tat umzusetzen. Als erstes entstand das „Waldgeschichten-Projekt“ und die Harleswald-Website. Auch beim Rikscha-Projekt geht es voran.
Das Ziel der Initiative ist, den nordöstlichen Habichtswald attraktiver zu machen und auch als Anregung für Projekte in anderen Wäldern zu dienen. Menschen sollen motiviert werden, in den Wald zu gehen, um sich mehr zu bewegen und von den gesundheitlichen und sozialen Vorteilen eines Waldaufenthalts zu profitieren. Wer in den Wald will, sollte es auch tun können! Man muss übrigens nicht extra waldbaden gehen, ganz normal geht auch. ;-)
Doktor Wald tut gut!
Waldbesuche sind gut für die Gesundheit. Sie sollten für möglichst viele Menschen möglich sein, gerade auch während der Corona-Pandemie. Waldaufenthalte senken den Blutdruck, reduzieren Stresshormone, stärken das Immunsystem, befeuchten die Atemwege, entspannen die Muskulatur, beruhigen die Nerven, verbessern die Stimmung, lindern Depressionen und geben neuen Lebensmut. Wald tut allen gut!☺ Mehr dazu in diesen Lesetips.
Im Twitter-#Wald
Um bei Waldthemen kompetenter zu werden, nutze ich seit Juli 2019 den Kurznachrichtendienst Twitter. Dort lese ich viele Beiträge und schreibe als @Harleswald auch gelegentlich selber über Menschen im Wald, Erholung, Gesundheit, Forstpraxis, Wissenschaftliches, Tiere, Bäume und einiges mehr: https://twitter.com/harleswald
Bei meiner regelmässigen Durchforstung des Twitter-Streams habe ich bereits mehr als 1500 interessante Tweets anderer gesammelt. Daraus ergibt sich eine besondere Art von #Wald-Blog. Premium-Tweets, Kurioses, Abwegiges, Naheliegendes: https://twitter.com/Harleswald/likes
Mein Motto: Wald tut gut! Wald attraktiver machen, Wissen verbreiten, Möglichkeiten aufzeigen. Informativ, historisch, digital, überraschend, humorvoll, lokal, engagiert, waldbewegt. Je mehr Menschen den Wald mögen, umso mehr setzen sich für ihn ein. Und wer in den Wald will, sollte es auch tun können!
Updates
- Im September 2021 bekam ich für meine Waldprojekte einen Preis von der Initiative „Offen für Vielfalt, geschlossen gegen Ausgrenzung“.
- Im Januar 2022 durfte ich den Kobinet-Nachrichten einige Fragen beantworten: Erfolgreiche Petition für Barrierefreiheit im Wald
Zehn Projektideen
Im Folgenden geht es um einen Rikscha-Fahrservice, Sitzgelegenheiten, Sackgassenpfade, Spaziergehtreffs, Sicherheit, Funklöcher, Deutschlands ältesten Blindenpfad, eine mögliche Ehrung für Claus Eichel, Barrierefreiheit, lokale Geschichte und Geschichtchen, geführte Spaziergänge, Schulprojekte, Flurnamen, einen Wettbewerb und mehr. Welche der Projekte lebendig werden, hängt davon ab, ob sich jemand dafür engagieren möchte. Mitmacher gesucht, Nachahmer erwünscht!
Projektidee: Die Waldrikscha
Viele Menschen waren früher gern im Wald, aber aufgrund körperlicher Einschränkungen kommen sie dort inzwischen nicht mehr hin. Man könnte Interessierte aus dem Kasseler Nordwesten mit einer dreirädrigen E-Fahrradrikscha zuhause oder in einer sozialen Einrichtung abholen und mit ihnen dann sehr langsam durch den Habichtswald fahren. An besonders schönen Stellen würde man anhalten. Dort könnten die Passagiere dann in Ruhe die friedliche, belebende Waldatmosphäre genießen und eventuell sogar mal ein kurzes Stück spazierengehen. Ab in den Wald. Wer nicht gehen kann, wird gefahren. Waldbaden auf Rädern!
Zu meiner großen Freude fand ich 2021 heraus, dass andere Menschen bereits auf ähnliche Ideen gekommen sind und es sogar fast so etwas wie eine weltweite Bewegung gibt. Das hat mich motiviert, auch in Kassel ein Rikscha-Projekt zu gründen. Eine ausführliche Beschreibung der Idee, Vorteile, Umsetzungsmöglichkeiten und bisheriger Ergebnisse findet sich auf der Waldrikscha-Spezialseite.
Projektideen: Sitzgelegenheiten & Sackgassenpfade
Verweilen im Wald: Für die meisten Menschen ist der Aufenthalt im Wald gleichbedeutend mit Bewegung. Dabei kann man dort auch wunderbar nichts tun und nur die Atmosphäre genießen. Dafür braucht man Sitzgelegenheiten wie Bänke, Baumstämme oder große Steine. Solche Ausruhmöglichkeiten machen den Wald auch für körperlich geschwächte und ältere Menschen barrierefreier.
Neue Sitzgelegenheiten könnte man mit Patenschaften finanzieren. Denkbar wären Teil- oder Vollsponsoring, private und gewerbliche Stifter, frei wählbare Aufstellorte und selbstentworfene, dezente, zum Waldambiente passende Inschriften als Anreiz. Die Sitzplätze sollten nachhaltig, also möglichst lange benutzbar sein. Verrottete Bänke sollten gereinigt, überarbeitet oder komplett erneuert werden. Siehe auch: Der möblierte Wald (Waldwissen.net)
Denkbar sind auch Einzelsitzplätze und Liegemöglichkeiten. Um sich während eines Gesprächs besser angucken zu können, ohne dabei einen steifen Nacken zu bekommen, könnte man auch gegenüberliegende Sitzmöglichkeiten schaffen. Auch Baumstümpfe und gefällte Bäume nahe des Weges bieten eine natürliche Möglichkeit zum Ausruhen. Als sogenanntes „Totholz“ verbleiben Baumstämme heutzutage oft im Wald und helfen dabei, die ökologische Vielfalt und das Waldklima zu verbessern.
Es ist schade, dass Bänke im Wald bislang immer nur direkt an Durchgangswegen stehen. Versteckte Sitzgelegenheiten etwas abseits der Wege, beispielsweise am Ende Kurzer Sackgassen-Pfade, würden mehr Privatsphäre ermöglichen und den Besuchern auch mal das Gefühl geben, ganz allein im Wald zu sein. Waldbesucher fühlen sich in ihrem Wohlbefinden nämlich oft durch die Anwesenheit anderer Menschen eingeschränkt. Mehr dazu bei Waldwissen.Net:
Wo sich Waldbesucher gerne aufhalten: Hotspots in stadtnahen Wäldern
Projektidee: Verbesserung der Barrierefreiheit von Waldwegen
Eine relativ einfache Möglichkeit, die Barrierefreiheit im Wald zu verbessern ist, die Oberflächenbeschaffenheit der Waldwege zu optimieren. Im Harleshäuser Habichtswald gibt es beispielsweise einige schmale Pfade, bei denen vor vielen Jahrzehnten offenbar mal etwas Schotter aufgebracht wurde und deren Benutzbarkeit davon auch heute noch profitiert. Das Resultat ist nachhaltig. Mit dem Blindenstock kann man diese festgetretenen Pfade wegen den vielen immer noch in der Erde steckenden Steinchen oft gut ertasten. Auf der festen Oberfläche bleibt meist auch kein Laub liegen, weil es vom Wind nach einiger Zeit immer auf den umgebenden Waldboden bewegt wird. Auch die Überwucherung durch Pflanzen wird verhindert.
Wenn die festere Wegoberfläche breit genug ist, können sich darauf auch Menschen im Rollstuhl oder mit anderen Mobilitätshilfen gut bewegen. Heutzutage gibt es davon viele mit Elektro-Antrieb, so dass Steigungen oft kein Problem mehr darstellen, sehr matschige oder unebene Stellen aber schon. Solche Hindernisse sind auch für Menschen mit Kinderwagen oder unsicherem Gang problematisch. Das gilt auch für ungeübte oder zu schnelle Fahrradfahrer sowie für Personentransporträder wie Rikschas.
Problematische Stellen entstehen oft aufgrund einmaliger Ereignisse. Meist wurde dabei nur viel Erde vom umgebenden Waldboden auf den geschotterten Waldweg verschoben, entweder von Wildschweinen oder als Folge der Waldbewirtschaftung. Solche Erde bleibt dann dort jahrzehntelang liegen und bildet Matschstellen. Man bräuchte diesen Matsch nur wieder zur Seite schaufeln und die alte, geschotterte Wegoberfläche freilegen oder gegebenenfalls etwas erneuern. Auf diese Art könnte man ganz einfach und nachhaltig viele Waldwege wieder wesentlich barrierefreier machen.
Mehr über Barrierefreiheit im Wald gibt es bei Waldwissen.Net. Zum Thema Barrierefreiheit in der Natur gehört auch meine Initiative für taktile Karten aus dem 3D-Drucker und diese Linksammlung.
Projektidee: Spaziergehtreffs
Viele Frauen und auch gesundheitlich beeinträchtigte Menschen sind nicht gern allein im Wald unterwegs. Sie haben ein besonderes Sicherheitsbedürfnis. Die realen und gefühlten Risiken sind „böse Menschen“, gesundheitliche Notfälle, Hunde, Wildschweine, vielleicht auch bald Wölfe, Angst vor dem Verirren, herunterfallende Äste, Blitzeinschlag und Funklöcher.
Organisierte Spaziergehtreffs für ängstliche bzw. vorsichtige Möchtegern-Waldspaziergänger, ähnlich wie die Lauftreffs der Jogger, könnten dabei helfen, das Sicherheitsgefühl dieser Menschen im Wald zu erhöhen und die reale Sicherheit zu verbessern. Solche gemeinschaftlichen Spaziergänge könnte man beispielsweise mittels Facebook, Nebenan.De oder WhatsAppGruppen organisieren. Denkbar wären auch regelmäßige wöchentliche Termine, für die keine Verabredungen nötig sind.
Projektidee: Engagement für die Beseitigung von Funklöchern
In einigen Teilen des Harleshäuser Waldes ist der Mobilfunkempfang nur schlecht oder gar nicht möglich. Das ist in anderen Wäldern zwar oft auch so, aber der Kasseler Stadtwald ist ein beliebtes Naherholungsgebiet am Rand einer Großstadt. Dort sollte es überall Mobilfunkempfang geben. Funklöcher sind ein Sicherheitsrisiko, da man bei Notfällen keine Hilfe herbeirufen kann.
Das Waldgeschichten-Projekt
„Harleshäuser Waldspaziergänge“ – Geschichte & Geschichtchen
Menschen verknüpfen Orte in ihrer Erinnerung neben Bildern und individuellen Erlebnissen auch mit Namen und Geschichten, die sie gehört oder gelesen haben. In Bezug auf „meinem Wald“ interessiere ich mich beispielsweise für lokale Geschichte und Geschichtchen, Kindheitserinnerungen und Anekdoten von Leuten aus der Gegend, Försterwissen, Revierwissen von Jägern, Orte von lokaler Bedeutung, Flurnamen, Kriegsgeschehnisse, historische Kriminalfälle, Anekdoten mit Prominenten, frühere und heutige Besitzverhältnisse, Lost Places, Geocaches, Streitfälle, Konflikte, Klatsch und Tratsch. Was hat hier mal jemand gefunden oder ausgebuddelt? Was ist hier um uns herum mal passiert?
Geschichten beleben die Phantasie, vermitteln Informationen und machen Orte individuell. Interesse an lokaler Geschichte und Geschichten verbindet Einheimische und Zugezogene. Den einen ist es wichtig, altes Wissen zu erhalten und zu vermitteln, den anderen hilft es dabei, sich mit der neuen Nachbarschaft vertraut zu machen und sich mit ihr zu identifizieren. Daraus kann sich auch ein Wir-Gefühl entwickeln.
Im bereits existierenden Waldgeschichten-Projekt wird lokales Wissen gesammelt, aufbereitet, vermittelt, digital zugänglich gemacht und so für die Zukunft überliefert. an der Uni Kassel gab es dazu 2019 ein Projekt im SchlüsSL-Seminar, in dem 3 Studenten genau das gemacht haben. Ende Juni 2019 wurden die gesammelten Geschichten und Erkenntnisse bei einem geführten Spaziergang an interessierte Teilnehmer vermittelt und von diesen ergänzt. Künftig sollen ähnliche kostenlose Spaziergänge zu verschiedenen Themen angeboten werden.
Es werden Menschen gesucht, die etwas Interessantes über den Harleshäuser Habichtswald wissen oder die alte Fotos, Dokumente, Aufzeichnungen oder ähnliches zur Verfügung stellen oder einscannen könnten. Wer Lust hat, sich im diesem Projekt zu engagieren, ist herzlich willkommen! Auch der Bürgerverein Harleshausen unterstützt das Projekt aktiv.
Projektidee: Waldgeschichten in der Schule
Eine weitere Möglichkeit wäre ein Projekt in Zusammenarbeit mit örtlichen Schulen. Motto: „Kinder befragen ihre Großeltern über Kindheitserinnerungen an schöne und beeindruckende Walderlebnisse. Aus sowas könnte man vielleicht sogar einen kleinen Wettbewerb machen. Die Preise dafür würde ich gerne stiften. Sollten keine eigenen Großeltern zur Verfügung stehen, lassen sich bestimmt auch leicht andere ältere Menschen finden, die gerne von ihren Erinnerungen berichten. So ein generationsübergreifendes Projekt könnte bei einigen Jüngeren vielleicht Interesse am Wald wecken. Die Älteren würde es motivieren, mal wieder in schönen Erinnerungen zu schwelgen.
Projektidee: Namenswettbewerb
Für Wegbeschreibungen, die Benennung von Treffpunkten und die Verortung von Schauplätzen historischer Gegebenheiten oder privater Anekdoten ist es notwendig, dass Wege und besondere Orte eigene Namen haben. Namen schaffen Identität. Sie sind hilfreich für die Orientierung und auch bei der Meldung von Notfällen.
Mittels eines öffentlichen „Namenswettbewerbs“ könnte man neue Namen finden und alte Flurnamen wiederentdecken. Aus den eingereichten Vorschlägen ergibt sich eventuell sogar neues lokales Wissen. Namensvorschläge mit konkretem Bezug zur Gegend sollten bevorzugt werden. Die Ergebnisse eines solchen Wettbewerbs könnten, soweit möglich, auch in die Datenbanken der großen Kartendatenanbieter eingepflegt werden. Neue oder alte, jetzt fast schon in Vergessenheit geratene Namen für Wege und besondere Orte in der Natur könnten dann wahrscheinlich jahrhundertelang erhalten bleiben und so dabei mithelfen, lokale Geschichte zu überliefern.
Solch einen Wettbewerb könnte man beispielsweise über die HNA, den HR, die Harleshäuser Stadtteilzeitschrift und Gruppen bei Facebook, Nebenan.De, WhatsApp oder anderen lokalen Netzwerken bekannt machen. Das wäre vielleicht auch eine gute Möglichkeit für die Öffentlichkeitsarbeit oder ein Engagement von Hessen Forst, dem Forstamt Wolfhagen, der Stadt Kassel, dem Zweckverband Naturpark Habichtswald, dem Bürgerverein und Ortsbeirat in Harleshausen, der örtlichen Jagd- und Hegegemeinschaft, anderen lokalen Vereinen und Gruppen, …
Projektideen: Ertastbare Orientierungshilfen (Instandsetzung, Forschung, Ehrung)
Von 2020 bis 2021 setzte ich mich mittels einer Petition an den Hessischen Landtag erfolgreich für den Erhalt der taktilen Orientierungshilfe auf Deutschlands ältestem Blinden-Waldwanderpfad ein. Mit meinen Argumenten konnte ich zuerst Experten und Juristen und schließlich auch Politiker*innen und das Hessische Umweltministerium überzeugen. Ein Stück Inklusionsgeschichte konnte bewahrt werden. Viele Menschen wurden für das Thema der Barrierefreiheit in Wald und Natur sensibilisiert.
Blinde Menschen können auf dem „Blindenpfad“ spazieren gehen, indem sie ihren Blindenstock über das Holzgeländer gleiten lassen. Auf diese Weise können sie dem 2 Kilometer langen Rundweg sicher und entspannt folgen und alleine und unabhängig die Waldatmosphäre genießen. Das Geländer ist aber auch für Menschen mit Sehbehinderung, geschwächter Konstitution, beginnender Demenz und anderen Orientierungsschwierigkeiten hilfreich.
Nachdem ich 1993 erblindete, war mein größter Traum, mich wieder alleine und unabhängig in der Natur bewegen zu können. Wenn ich nicht seit 2001 täglich mit Hilfe des Leitsystems durch den Wald gegangen wäre, hätte ich diesen Wunsch vielleicht einfach vergessen. So aber wuchs meine Liebe für den Wald und die langen Spaziergänge darin beständig. 2011 wurde mein Traum dann wahr. Das hat meine Lebensqualität enorm verbessert! Heutzutage wandere ich täglich durch den ganzen Wald und kenne dort inzwischen fast alle Wege und Pfade, mindestens 30 Kilometer insgesamt, und kann mich meistens gut mit dem Blindenstock und einer App auf meinem iPhone orientieren. Mehr dazu.
2021 gab es das Semesterprojekt eines Produktdesign-Studenten, der sich zusammen mit mir mit verschiedenen Varianten ertastbarer Orientierungshilfen für blinde und sehbehinderte Menschen in der Natur beschäftigte. Es ging darum, Alternativen zum bisherigen Holzgeländer zu finden. Eine ideale Orientierungshilfe sollte möglichst kostengünstig und nachhaltig, also lange haltbar, vandalismus-sicher und einfach reparierbar sein. Sowas ließe sich z.B. vielleicht auch mit Seilen und weitaus weniger Pfosten als bislang realisieren. Auch ertastbare Veränderungen der Wegoberfläche könnten als Orientierungsindikatoren dienen.
Diese Thematik wurde bislang noch nirgendwo wissenschaftlich erforscht. Ich könnte mir vorstellen, zusammen mit dem Fachbereich ASL (Architektur, Städte- und Landschaftsplanung) an der Uni Kassel ein kleines Forschungsprojekt zu starten, bei dem verschiedene Orientierungssysteme für blinde und sehbehinderte Menschen im Wald wissenschaftlich begleitet erprobt werden. Hierfür könnte man auch die 2000 Euro Preisgeld verwenden, die ich von der Initiative „Offen für Vielfalt“, geschlossen gegen Ausgrenzung“ bekam. Mit solch einem Projekt wäre der Naturpark Habichtswald erneut Vorreiter auf dem Gebiet der Barrierefreiheit im Wald und hätte etwas weltweit Einzigartiges.
Der Blinden-Waldwanderpfad wurde 1973 vom damaligen Leiter des Forstamts Kassel-Wilhelmshöhe, dem 2016 verstorbenen Claus Eichel, initiiert. Claus Eichel engagierte sich später auch bundesweit für barrierefreie Wanderwege. Unter anderem dafür wurde ihm 1998 das Bundesverdienstkreuz verliehen. 2017 wurde einer seiner barrierefreiern Wanderwege in Thüringen nach ihm benannt. Eigentlich müsste man ihn auch in Kassel ehren, beispielsweise indem man dem Blindenpfad nach ihm benennt. Schließlich war dieser Pfad Claus Eichels allererster Wanderweg für behinderte Menschen und der Erste seiner Art in ganz Deutschland überhaupt. Kassel kann stolz auf seine Vorbildfunktion sein!
Mehr über den Blindenpfad
Kontakt
Ich suche Menschen, die sich mit mir zusammen für eines oder mehrere der vorgestellten Projekte engagieren, mich diesbezüglich beraten oder anderweitig unterstützen möchten. Ich freue mich über Nachrichten, Feedback, Kritik, Verbesserungsvorschläge und neue Ideen. :-)
— Per Busch (über mich)
Wer mich kontaktieren möchte, kann dies via Facebook, Twitter, 0561-58554552, reisendermobil (gefolgt von) @googlemail Punkt com oder das folgende Kontaktformular tun, wobei man hier lieber keine Links hinzufügen sollte, weil das System diese eventuell irrtümlich als Spam interpretieren könnte.
Dankeschön!