Der „Märchenbaum“ zur blauen Stunde

Dieses Foto zeigt einen alten Hutebaum am sogenannten „Blindenpfad“ in der Nähe des Geilebachs. Viele kennen diesen Baum, saßen schon auf der Bank davor und haben ihn betrachtet. Manche gehen gelegentlich sogar extra dort spazieren, um wieder mal ihre „Zauberbuche“ zu besuchen. Das ist wahre Baumliebe!

Das Foto wurde auf traditionelle Weise gemacht, eine Bildbearbeitungssoftware wurde nicht benutzt. Der Fotograf Rolf Wagner schreibt dazu:

hier kommt im Mailanhang das Nachtfoto von meinem Lieblingsbaum, dem wohl beeindruckendsten vom Harleswald, wenn nicht sogar vom gesamten Habichtswald. Aufgenommen und mit Taschenlampen ausgeleuchtet zur blauen Stunde in einer Augustnacht 2012 von Helmut Freudenberg und mir. Nur die sorgfältig ausgeleuchtete Langzeitbelichtung in der Nacht wird dem Baum mit allen Details gerecht, löst ihn von seinem Hintergrund, bringt seinen Stamm zum Leben und uns zum Staunen:

Märchenhaft. Der Baum ist sichtlich gealtert. Einige Äste sind aus der Krone herausgebrochen und die verzauberte Prinzessin oben rechts reckt nun nur noch einen Arm in den Himmel. Aber die Wächter strecken immer noch ihre Köpfe und Fäuste aus dem Stamm heraus, Hexen, Schlangen, Monster und Zwerge zeigen sich dem, der genau hinsieht.

Verwunschen

An dieser Stelle des „Blindenpfads“ zweigt übrigens auch ein wunderbar waldtypischer Pfad Richtung Erlenloch ab. Im Sommer wird der Zugang dazu manchmal durch zusammenwachsende Büsche fast verborgen.

Geocaching

Natürlich wurde die beeindruckende Buche auch schon als Versteck für Geocaches benutzt. In den ersten Jahren war die Dose auf einen Ast untergebracht. Dieser brach wegen der Kletterei dann aber leider ab. Das zweite Versteck war sehr schön gemacht, eventuell aber unzulässig, da der Geocacher etwas tun musste, was eine der wichtigeren Geocaching-Regeln eigentlich verhindern soll.

Für Geocacher*innen ist es übrigens schlecht, wenn dort jemand anderes endlos lange auf der Bank sitzt. Einen Cache sollte man nämlich nur dann suchen, wenn sich kein Nicht-Eingeweihter, kein sogenannter „Muggle“, in der Nähe befindet. Wer dort also auf der Bank verweilt und bemerkt, dass sich andere Menschen in der Nähe rumtreiben und mit anscheinend sinnfreien Dingen beschäftigen, könnte diesen netterweise mitteilen, dass man Bescheid weiss. Oft erhält man dann eine erfreute Reaktion und kann anschließend bei der Suche zusehen und gegebenfalls auch Tips geben. Ich hatte auf diese Weise dort schon öfters meinen Spaß. :-) Und wer die Leute lieber schnell loswerden will, um wieder alleine zu sein, macht einfach einen auf Spielverderber und verrät, wo sich die Dose befindet, damit die Störenfriede endlich weiterziehen.

1 Kommentar zu „Der „Märchenbaum“ zur blauen Stunde“

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