Unter dieser Überschrift erschien vor 40 Jahren ein wunderbarer Artikel über die „Märchenwelt am Mosthof“ in der HNA. Auf der Mosthof-Spezialseite gibt es mehr über die Erinnerungen von früheren Besuchern, das Leben und Wirken Adolf Zeilingers und Kassels erste Waschbären.
Der Mosthof
Lieber Himmel, was für eine Märchenwelt! Das kleine grüne Holzhaus zwischen den meterhohen Erlen, Fichten und Birken, die kleine Quelle, die über das Grundstück sprudelt und zum Wassertreten einlädt, die sattgrüne Wiese, eingerahmt von einem wahren Blütenmeer aus Sonnen- und Glockenblumen, Margeriten und Rosen. Dazwischen auf alten schmiedeeisernen Gartenstühlen sich ausruhende Wanderer, die Familie beim Nachmittagsausflug, spielende Kinder. Sitzt man hier auf der kleinen Lichtung im Habichtswald, fallen einem die Märchen der Brüder Grimm ein. Nun, sieben Berge müssen nicht überklommen werden, um zu einer Kasseler Attraktion besonderer Art zu gelangen. Aber auch heute würde wohl niemand erstaunt sein, wenn am Holztor Schneewittchen auf den Besucher warten würde, derweil die sieben Zwerge eifrig Samen aus den Sonnenblumen sammeln.
Ein Paar Stunden auf dem Mosthof im Habichtswald, da lässt man die Seele baumeln: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein. Wer hier weggeht, ist glücklich. Das ist keine übertriebene Selbstbeweihräucherung der Mosthof-Wirte Adolf und Tilli Zeilinger, sondern — nach einer oder zwei Stunden Aufenthalt in dem Stück bundesdeutscher heiler Welt — für den Betrachter eine Tatsache. Man weiß natürlich, das Wort „Grüne“ hat nach der jüngsten Entwicklung einheimischer Politik geradezu provozierende Dimensionen. Aber die Vermutung liegt nahe: Die Zeilingers, das waren und sind Kassels erste Grüne. Weiterlesen „„Kassels erste Grüne“ (Mosthof, HNA, 1981)“